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Lebensmittelqualität

Biologisch angebaute Kartoffeln, Lebensmittelqualität, Nutrimen

Lebensmittelqualität nach Handelsklassengesetz

Die Lebensmittelqualität setzt sich aus Güte und Beschaffenheit der Ware zusammen. Das Handelsklassengesetz enthält die einzig gültigen Qualitätsmaßstäbe.

„Qualität ist mit der Güte einer Ware gleichzusetzen, die gebildet wird aus der Summe der Eigenschaften, die für die Wertschätzung der Ware von Bedeutung sind.“

Bei äußeren Merkmalen wie Aussehen, Größe und Gewicht gelten die gesetzlichen Vorschriften. Diese Beurteilung ist nicht ausreichend. Die ökologischen, gesundheitlichen und ernährungsphysiologischen Aspekte sind ebenfalls von Bedeutung.

Die Bezeichnungen der einzelnen Handelsklassen werden als Qualitätsbezeichnungen verstanden. Die Güteklassen für Gemüse, Obst und Kartoffeln sind gesetzlich festgelegt. Diese beziehen sich auf äußere Merkmale wie Größe, Form und Fehlerfreiheit des Produktes. Sie sagen nichts über den Gesundheitswert, bezüglich der Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe, und den Geschmack aus.

Wer kennt nicht die Enttäuschung, wenn man in eine große, rote Tomate hineinbeißt und diese nur wässrig schmeckt, obwohl sie Güteklasse A oder 1 entspricht- was für eine Lebensmittelqualität?!

Wirtschaftliche und soziale Aspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Beispielsweise werden bewusst auf Produkte aus der Dritten Welt verzichtet, um negative Auswirkungen auf die dortige Landwirtschaft zu vermeiden. Der bevorzugte Kauf heimischer Produkte fördert die regionale Landwirtschaft.

Die gesetzlichen Handelsklassen sagen nicht viel über die tatsächliche Lebensmittelqualität aus.

4 Stufen zur Beurteilung der Lebensmittelqualität

Um die Lebensmittelqualität beurteilen zu können, ist es für den Verbraucher hilfreich, die Entstehung des Lebensmittels zu verfolgen. Die folgenden Stufen werden unterschieden:

  • Biologische Qualität
  • Anbauqualität
  • Qualität bei der Lebensmittelverarbeitung
  • Qualität bei der Lebensmittelzubereitung 

 Biologische Qualität 

Nach der Pflanzenfamilie oder Tierart wird die biologische Qualität beurteilt. Man ernährt sich nicht von der ganzen Pflanze oder dem ganzen Tier, sondern nur von bestimmten Teilen. 

Anbauqualität

Die Qualitätsentwicklung beginnt bereits in der ersten Stufe beim Ackerbau. Die Pflanzen erhalten je nach Art der Landwirtschaft eine Qualitätsausprägung, die u.a. abhängig ist von:

  • Saatgut
  • Bodenbeschaffenheit
  • Witterung
  • Kulturmaßnahmen des Landwirtes

Im Hinblick auf Gesundheit und Umwelt sollte und muss der ökologische (biologisch kontrollierte) Anbau bevorzugt werden. Eine intensive organische Düngung belastet die Umwelt wie Boden und Wasser und führt zu einem massiven Wachstum der Felder und damit zu einer teilweisen Zunahme von Schadstoffen, wie Nitrat. 

Traktor sprüht Pestizide aufs Feld und schadet der Lebensmizttelqualität

Durch die Überdüngung der Böden gehen wichtige Vitamine und Spurenelemente verloren. Der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln, Unkraut- und Pilzbekämpfungsmitteln belastet vor allem die Luft, den Boden und das Wasser. Darüber hinaus führt der Einsatz von Pestiziden zur Verarmung von Pflanzen- und Tierarten.

Reptilien, Amphibien sowie der Greifvögel. Diese Rückstände mindern die Nahrungsqualität in hohem Maße. Dabei darf die Umweltbelastung nicht außer Acht lassen werden, die bei dem Energieverbrauch und der Herstellung dieser Biozide entstehen.

Die Unterschiede zwischen dem konventionellen und dem ökologischen Anbau sind beträchtlich, die folgenden Abschnitte verdeutlichen dies:

Durch intensive Düngung erhält die Pflanze ihre Nahrung (Minerale) ohne Mühe im Übermaß. Sie braucht sich nur geringfügig selbst gegen Schädlinge oder Unkräuter zu schützen. Durch die Verwendung von Bioziden wird ihr diese Arbeit weitgehend abgenommen. Die Pflanze wird träge und faul. Jedes biologische System wird erst durch Anstrengung gekräftigt.

Die andere Pflanze sucht sich ihre Nahrung durch die Anstrengung ihrer Wurzelgefäße. Durch biologische Pflegemaßnahmen wird sie gesund und kräftig, um sich selbst gegen Schädlinge und Unkraut zu wehren. Dieser Pflanzentyp entwickelt sein eigenes Kräftesystem intensiver und wird eine fleißige und kraftvolle Pflanze.

Die soziale Komponente im ökologischen Anbau sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Die Förderung von kleinen und mittleren Betrieben mit angepasster Technik und größerem Arbeitseinsatz wird unterstützt. Dies ermöglicht es, neue Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten. Im Gegensatz dazu werden in Großbetrieben der industriellen Landwirtschaft zunehmend menschliche Arbeitskräfte durch Maschinen ersetzt.

Im Bereich der ökologischen Landwirtschaft gibt es unterschiedliche Anbaurichtungen. Die „biologisch-dynamische Wirtschaftsweise“ ist auf der Grundlage der Anthroposophie aufgebaut. Sie wurde bereits 1924 gegründet. Der Hof wird als Organismus betrachtet, der vielfältig bewirtschaftet wird.

Ökologische Pflanzen sind widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Unkraut als konventionelle Pflanzen, die überdüngt und mit Bioziden behandelt werden.

Verarbeitungsqualität

Zu den Lebensmitteln, die roh verarbeitet werden, zählen Eier, Obst, Gemüse, Rohmilch und Getreide. Einige dieser Lebensmittelgruppen werden weiterverarbeitet, zum Beispiel Pasta, Käse, Saft, Marmelade und Brot.

Um Lebensmittel essbar zu machen, sind einige Veränderungen notwendig, wie das Kochen von Kartoffeln oder das Entspelzen von Getreide. Außerdem werden viele Verarbeitungen vorgenommen, um neue Produkte, wie zum Beispiel Brot, herzustellen.

Die Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln ist eine menschliche Fähigkeit. Nur durch den Menschen können die „Natur-Lebensmittel“ verändert werden. Er hat die Kunst des Kochens und der Verarbeitung von Lebensmitteln entwickelt.

Zu den roh verarbeiteten Lebensmitteln gehören Eier, Obst, Gemüse, Rohmilch und Getreide. Nur wenige Lebensmittel werden in ihrem ursprünglichen Zustand gekauft, ohne verarbeitet worden zu sein.