Ernährung für Kinder und Jugendliche – gesund aufwachsen

Ernährung für Kinder und Jugendliche – gesunde Entwicklung beginnt auf dem Teller: Vom Kita-Kind bis zum Teenager – in jeder Altersstufe spielen ausgewogene Mahlzeiten eine entscheidende Rolle. Sie fördern Wachstum, Konzentration und ein stabiles Immunsystem. In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten solltest, welche Nährstoffe wichtig sind und wie du gesunde Ernährung im Alltag umsetzt – praxisnah, verständlich und wissenschaftlich fundiert.

Ernährung für Kinder und Jugendliche. Ein Junge ist in der Schulkantine. Er trägt ein Tablet mit gesundem Essen. Ein Apfel, Radieschen, einen Salat und einen Orangensaft.
Übersicht

Warum die Ernährung für Kinder und Jugendliche so entscheidend ist

Eine ausgewogene Mischkost liefert alle essenziellen Nährstoffe, die Kinder für Wachstum, Konzentration und Gesundheit benötigen. Gleichzeitig wird in dieser Phase der Grundstein für lebenslange Ernährungsgewohnheiten gelegt. Fehler in der Ernährung können das Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verdauungsprobleme und weitere Zivilisationskrankheiten deutlich erhöhen.

Das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund empfiehlt die sogenannte „optimierte Mischkost“. Sie basiert auf drei einfachen Grundprinzipien:

  • Pflanzliche Lebensmittel und Getränke reichlich

  • Tierische Lebensmittel in Maßen

  • Fett- und zuckerreiche Produkte nur sparsam

Mit dieser Mischung werden etwa 80 % des Energiebedarfs gedeckt. Die restlichen 20 % bieten einen realistischen Spielraum für Süßes – wie Kuchen, ein Schokoriegel oder Marmelade – ohne die gesunde Ernährung komplett zu untergraben.

Aktuelle Herausforderungen

Was Kinder und Jugendliche wirklich essen

Viele Kinder greifen gerne zu Pommes, Pizza oder Döner. Die Vorliebe für Fast Food wird häufig durch ein unzureichendes Vorbild zu Hause verstärkt: Fertiggerichte und Tiefkühlkost prägen den Alltag. Gleichzeitig fehlen frisches Gemüse, Vollkornprodukte und ausgewogene Hauptmahlzeiten.

Ein weiteres Problem ist der hohe Zuckerkonsum. Viele Kinder geben ihr Taschengeld für Süßigkeiten aus. Neben Bonbons und Schokolade sind es vor allem gezuckerte Getränke, die für versteckten Zucker sorgen – oft ohne Zähneputzen danach.

Folgen unausgewogener Ernährung

Wenn das Essverhalten langfristig unausgewogen ist, kann es trotz gut gefülltem Kühlschrank zu Mangelerscheinungen kommen. Zu beobachten sind:

  • Vitaminmangel (z. B. Vitamin D, B-Vitamine)

  • Eisen- oder Jodmangel

  • Konzentrationsprobleme

  • Geringere Leistungsfähigkeit in Schule und Sport


Der Umgang mit Süßigkeiten und Kinderlebensmitteln

Süßes bewusst genießen

Mindestens ein Viertel der täglichen Zuckermenge stammt aus Getränken, Joghurt und verstecktem Zucker in Fertigprodukten. Eine zuckerhaltige Zwischenmahlzeit ersetzt oft eine nährstoffreiche Mahlzeit – mit negativen Folgen für Zähne, Gewicht und Appetit.

Gesündere Alternativen: Frisches Obst, Gemüsesticks mit Dip, ungesüßte Müsliriegel oder Naturjoghurt mit frischen Früchten. Ältere Kinder lassen sich gut in die Auswahl einbeziehen – das fördert Mitverantwortung und Akzeptanz.

Kinderlebensmittel kritisch hinterfragen

Kinderprodukte versprechen viel – bieten aber oft wenig. Untersuchungen zeigen: Die meisten Kinderlebensmittel sind zu süß, zu fett oder zu teuer. Viele enthalten nicht mehr Kalzium als normale Milch – trotz gegenteiliger Werbebotschaft. Eltern sollten sich nicht allein auf Verpackungen verlassen, sondern auf echte Lebensmittel setzen.

Ernährungstipps für den Alltag

Struktur schafft Orientierung

  • Fünf Mahlzeiten am Tag: drei Hauptmahlzeiten, zwei kleine Snacks

  • Gemüse und Obst täglich – am besten bunt gemischt

  • Kartoffeln 5–6-mal pro Woche, Reis und Nudeln 1–2-mal

  • Fisch ein- bis zweimal pro Woche, gerne als Fischstäbchen

  • Streichfett nur dünn verwenden

  • Milch und Käse regelmäßig für den Kalziumbedarf

Getränke nicht vergessen

Kinder benötigen viel Flüssigkeit. Ideal sind:

  • Mineralwasser oder stilles Leitungswasser

  • Ungesüßte Kräuter- und Früchtetees

  • Verdünnte Obst- und Gemüsesäfte

Softdrinks, Limonaden oder gezuckerte Eistees sind ungeeignet und fördern Übergewicht sowie Karies.

Eine Jugendliche ist im Wohnzimmer und ist einen grünen Salat. Eine gesunde Ernährung für Kinder und Jugendliche ist für den ganzen Tag wichtig.

Gesunde Mahlzeiten im Tagesverlauf

Frühstück – Energie für den Start
Ein vollwertiges Frühstück ist Pflicht. Alternativ reichen auch ein Glas Milch und ein Stück Obst, falls morgens wenig Appetit besteht. Spätestens in der Schule sollte ein Pausenbrot folgen – am besten mit Vollkorn, Gemüse und einem Milchprodukt.

Mittagessen – Haupttankstelle für Energie
Nach der Schule braucht der Körper Nachschub. Eine warme Mahlzeit mit Gemüse, Kartoffeln oder Vollkornnudeln liefert wichtige Nährstoffe. Dazu ein kleiner Fleisch- oder Fischanteil, ein frischer Salat und etwas Süßes – wie Obst, Kompott oder Quarkspeise.

Abendessen – leicht und nährstoffreich
Abends reicht oft ein belegtes Vollkornbrot, etwas Rohkost oder eine Suppe. Wichtig ist, dass die Portionen kleiner sind und die Mahlzeit in entspannter Atmosphäre stattfindet.

Energie- und Nährstoffbedarf nach Alter

Kinder und Jugendliche haben – bezogen auf ihr Körpergewicht – einen höheren Energiebedarf als Erwachsene. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt folgende Richtwerte an:

Durchschnittlicher Kalorienbedarf pro Tag

  • 1–4 Jahre: ca. 1300 kcal

  • 4–7 Jahre: ca. 1800 kcal

  • 7–10 Jahre: ca. 2000 kcal

  • 10–13 Jahre: ca. 2150–2250 kcal

  • 13–15 Jahre: Mädchen ca. 2300 kcal, Jungen ca. 2500 kcal

Diese Werte hängen stark von Bewegung, Körpergröße und Gewicht ab.

Umgang mit Untergewicht

Nicht jedes leichte Kind ist automatisch untergewichtig. Liegt das Gewicht jedoch dauerhaft unter der Norm und zeigen sich Anzeichen wie Schwäche, Müdigkeit oder Appetitmangel, ist ärztlicher Rat gefragt.

Ursachen für Untergewicht

  • Wachstumsschübe

  • Psychische Belastungen (z. B. Schulstress, familiäre Konflikte)

  • Appetitlosigkeit oder Zeitmangel beim Essen

  • Übermäßiger Sport

  • Beginn einer Schönheitsdiät

Was hilft?

  • Mehrere kleine, nährstoffreiche Mahlzeiten täglich

  • Gesunde Lieblingsgerichte einbauen

  • Kaloriendichte steigern: mit Nüssen, Trockenfrüchten, Butter, Sahne

  • Besondere Aufbaustoffe wie Hefeflocken, Molat, Lecithin oder Gelee Royal

Achte auf ausreichend Erholung, Stressabbau und eine angenehme Essatmosphäre.

Umgang mit Übergewicht

Ursachen verstehen

Häufige Gründe sind Bewegungsmangel, zu viele kalorienreiche Snacks, Langeweile oder Frustessen. Wichtig: Nicht das Kind stigmatisieren, sondern liebevoll begleiten.

H3: Maßnahmen für mehr Balance

  • Süßes nur gelegentlich, dafür Obst als Snack

  • Zucker und Fett reduzieren (z. B. fettarme Milch, Saftschorlen statt Limo)

  • Rohkost und Salate regelmäßig servieren

  • Portionen verkleinern, aber mehrere Mahlzeiten einplanen

  • Tägliche Bewegung fest im Alltag verankern

Fazit über die Ernährung von Kindern und Jugendlichen

Kinder- und Jugendernährung ist mehr als nur Sattwerden – sie ist das Fundament für ein gesundes Leben. Die Herausforderung liegt im Alltag: zwischen Schule, Freizeit und Medien müssen Mahlzeiten praktikabel, aber auch nährstoffreich sein. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern Schritt für Schritt gute Gewohnheiten zu etablieren. Jeder Apfel zählt, jedes gemeinsam gekochte Abendessen wirkt. Eltern sind Vorbilder, Wegbegleiter – und die beste Ernährungsberatung findet am Küchentisch statt.

Häufige Fragen

Wie viele Mahlzeiten braucht ein Kind täglich?
Fünf Mahlzeiten – drei Hauptmahlzeiten und zwei kleine Snacks.

Was ist bei Getränken wichtig?
Viel trinken – Wasser, ungesüßte Tees, verdünnte Säfte. Keine Softdrinks.

Was tun, wenn mein Kind kein Gemüse mag?
Geduldig bleiben. Kleine Portionen, schön angerichtet – mit gutem Beispiel vorangehen.

Wie gehe ich mit Süßigkeiten um?
Süßes in Maßen ist erlaubt. Wichtig ist das Wie und Wann – nicht als Belohnung.

Wie erkenne ich Mangelernährung?
Blässe, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, häufige Infekte – im Zweifel: ärztlich abklären lassen.


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